Mystery
Harrys Gebet
von Margarete Schebesch
Was ist es nur, das uns dazu bringt, den Blick zu den Sternen zu heben und angesichts der Schönheit zu erschauern, die mit ihrem sanften Licht auf uns hernieder fließt? Es war dieses wohlbekannte, aber dennoch unbeschreibliche Gefühl, das sich in Harrys jungem Bewusstsein einnistete, als er zum ersten Mal die Sterne am dunklen Himmel betrachtete. Es ließ ihn nicht mehr los, und die Sehnsucht nach den Lichtern in der Ferne erfüllte seine Gedanken.
Der Morgenzug
von Margarete Schebesch
Wir hatten beschlossen, übers Wochenende aufs Land zu fahren. Ich war am Samstagmorgen pünktlich am Bahnhof. Mein Freund Carlos war schon da und hatte auch schon die Fahrkarten gekauft. Wir hatten noch ungefähr eine Viertelstunde Zeit, aber es waren viele Menschen da, und alle Bänke waren besetzt. So lehnten wir uns beide an eine Mauer, die den Bahnhof von der Straße trennte.
Der Erdbeerentod
von Margarete Schebesch
Es war herrlich, sich einfach mitten ins Feld zu setzen – hinein in das Rot und Grün, Süß und Heiß und Reif!
Von seinem Platz in dem Pfad zwischen den Erdbeerreihen griff Samuel nach der ersten blutroten, leuchtenden Frucht. Er wusste genau, wie sie schmecken würde, denn der Genuss war jedes Mal da gewesen, immer wieder und alle Jahre.
Das Loch im Gehirn
von Margarete Schebesch
Nein, er wusste selbst nicht, was er eigentlich wollte.
Es gab manchmal Momente, da war er zu allem bereit. Dann war es ihm egal, dass es verrückt war, woran er dachte. Es war der Tod. Er hatte nie Angst vor dem Tod haben wollen. Er dachte manchmal daran und fragte sich, wie es wohl sein würde, einfach von der Brücke hinunterzufahren. In die Schlucht, die ihn bestimmt töten würde.