Fremdes Kind
von Margarete Schebesch
Komm, spiel mit mir,
Du seltsames, fremdes Kind,
Ich fürchte mich nicht vor dir.
Und wenn wir nachher Freunde sind,
Dann kommst du mit nach Hause zu mir.
Dann werde ich dich meinen Leuten zeigen,
Und alle werden neugierig fragen,
Und du wirst dastehen und ängstlich schweigen,
Und ich werde stolz meinen Leuten sagen:
Dies ist mein Freund von der anderen Seite.
Seht ihn euch an und lasst ihn berichten
Von seinem Land, von der großen Weite,
Von seinen Leuten und ihren Geschichten.
Und langsam wird ihre Furcht vergehen,
Am Ende dann werden sie es wissen,
Dass du ein Mensch bist. Sie werden verstehen,
Dass wir uns nicht mehr fürchten müssen.